Montag, 30. September 2013

Über das Forschungstraktormobil


Heute erzähle ich näher über den Wagen, mit dem ich fahre. Seine Fahrleistung beträgt bereits 18.000 km. Das Auto heißt "SADKO", das ist ein GAZ-33081, in Nischni Nowgorod gebaut. Das ist das Erbe des legendären Geländefahrzeugs GAZ-66. Man kann das Auto als "Traktormobil" bezeichnen: Die Geschwindigkeit ist zwar schneller als bei einem Traktor, doch seine Wendigkeit ist genau so gut. 

Vielleicht ist es Ihnen auch aufgefallen, dass die Tarnfarbe des Wagens aus den Vogel- und Tierfiguren besteht, die in den russischen Naturschutzparks ansässig sind? Dieses Design wurde von der Agentur Variobrands aus Voronezh ausgedacht, die sich mit dem Thema gut auskennt. 


So sehen die Wege im April im Orlowski-Gebiet


Im Süden der Krasnojarsker Region


Hitze in der Wüste in Kalmückien


Sandsturm in Bogdinsko-Baskunchaksky Naturschutzpark


Das Auto hat einen Dieselmotor mit Turbolader 4,75 l.  Wenn man nicht so intensiv aufs Gas drückt, so kommt man mit 16-17 Liter Diesel pro 100 km aus, was halb so viel wie bei einem Benziner ist.


Wie jedes russische Auto geht das Traktormobil oft kaputt. Doch in jedem Naturpark, in jedem Dorf, Forstbetrieb oder in jeder Garnison findet man Leute, die sich mit dem Auto auskennen.



Petr Pavlovich Rozhkov aus dem Astrachaner Naturschutzpark versichert, dass das reparierte Detail nicht mehr kaputt geht.


Die defekten Rollenlager sind auf einem Bergweg kaputt gegangen. Zum Glück ist das im Naturpark Ergaki passiert, wo es solche Autos und auch Spezialisten für Reparaturen gibt. Sie haben mir geholfen, die kaputte Achshälfte und das Radlager zu ersetzen. Vielen Dank an Sergej Zedrik, der auf diesem Foto den Hammer schwingt. Der Hammer ist übrigens ein wichtiges Instrument bei einer Forschungsreise, ich habe immer drei Hammer verschiedener Größe dabei. 


Über der Fahrerkabine befindet sich ein Laderaum für verschiedene Sachen. 


Ob ich das bereue, ein russisches Auto zu benutzen? Keinesfalls! Bereits in den ersten Tagen hat das Auto seine besten Qualitäten gezeigt.Im Nationalpark "Orlovskoje Polesje" war der Schnee so hoch, dass normale Autos Schwierigkeiten sogar auf den geräumten Wegen hatten, während mein Traktormobil im ungespurten Schnee das Ziel erreicht hat. Und dann gab es noch Schlammzeit, Hochwasser, Gebirgspässe und Bergflüsse.
Und wie man in so einem Auto unterwegs leben kann, erzähle ich ein anderes Mal. 

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